Hilfe: Haarausfall! Können diese Hausmittel wirklich helfen?

Welches Hausmittel bei Haarausfall

Wenn auf einmal Haarausfall einsetzt, kann das für die Betroffenen sehr belastend sein, denn insbesondere unsere Haare gelten schon seit jeher als Symbol für Schönheit und Gesundheit. So ist es kein Wunder, dass Betroffene verschiedene Möglichkeiten testen und bei Haarausfall auch auf vermeintlich bewährte Hausmittel zurückgreifen. Doch was bringen sie wirklich?

3 Hausmittel gegen Haarausfall

Oftmals werden bei Haarausfall verschiedene Hausmittel angewendet, in der Hoffnung, dass sie einen vergleichbaren Erfolg wie spezielle Präparate aus der Apotheke erzielen. Auch wenn manche von ihnen das Haarwachstum fördern können, ist die Wirkung von Hausmitteln bei Haarausfall nicht eindeutig nachgewiesen. Welche altbekannten Hausmittel gegen Haarausfall besonders im Fokus stehen, fassen wir hier zusammen.

Aloe Vera

Aloe Vera ist allseits bekannt und in vielen Pflegeprodukten enthalten. Sie hat feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und enthält zahlreiche Vitamine, Aminosäuren und Mineralien, die einen beruhigenden Effekt auf die gereizte Kopfhaut haben. Der hohe Enzymgehalt der Aloe-Vera-Pflanze kann – auf die Kopfhaut aufgetragen – vor Bakterien schützen und Kopfschuppen reduzieren¹. So wird eine optimale Umgebung für gesundes Haar geschaffen. Dass die Aloe-Vera-Pflanze das Haarwachstum fördern kann, konnte in Studien jedoch nicht nachgewiesen werden.

Wer dennoch von den feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften einer Aloe-Vera-Maske auf der Kopfhaut profitieren möchte, kann das Gel dafür folgendermaßen gewinnen: Etwa zwei bis drei Esslöffel Gel aus den Blättern der Aloe-Vera-Pflanze schneiden und auf die Kopfhaut und in die Haare einmassieren. Das Gel sollte nach Möglichkeit bis zu drei Stunden einwirken. Um die Feuchtigkeit zu halten, kann in dieser Zeit ein Handtuch um den Kopf gewickelt werden. Anschließend die Haare mit lauwarmem Wasser gründlich auswaschen.

Achtung: Um den unbrauchbaren gelblichen Saft der Aloe-Vera-Pflanze vom Gel zu trennen, muss das Aloe-Vera-Blatt zunächst mit der Schnittfläche nach unten senkrecht für circa anderthalb Stunden in ein Glas gestellt werden. Das danach herausgetrennte Gel ist in einem verschließbaren Behälter bis zu sieben Tage im Kühlschrank haltbar.

Kaffee

Auch Kaffee wird oftmals als Hausmittel bei Haarausfall verwendet und ist wahrscheinlich in jedem Haushalt zu finden. Zwar kann Koffein das Haarwachstum begünstigen – dieser Effekt tritt jedoch nur ein, wenn das Koffein direkt in die Haarfollikel eindringt.² Zudem ist die Konzentration des Koffeins dabei zu gering.

Auch oral als Getränk eingenommen kann Kaffee selbst in rauen Mengen keinen Effekt auf das Haarwachstum haben. Hier durchwandert er zunächst die Verdauungsorgane, gelangt dann ins Blut und verteilt sich im gesamten Körper. Dabei kommt nur eine geringe Menge des Koffeins an der Kopfhaut an.

Besser geeignet sind daher speziell entwickelte koffeinhaltige Shampoos, wie z. B. das BIO-H-TIN Coffein-Shampoo, welche die Durchblutung der Kopfhaut fördern und das Haarwachstum somit stimulieren.

Brennnessel

Brennnessel ist wohl eher als Unkraut bekannt, das auf der Haut unglaublich brennen kann, sobald man damit in Berührung kommt. Daher mag man es fast nicht glauben: Auch Brennnesseln werden als Hausmittel gegen Haarausfall angewendet. Sie sind reich an Vitaminen (z. B. Vitamin B, C, D und E) und Mineralstoffen wie Calzium und Eisen und regen dadurch den Stoffwechsel an. Brennnesseln sind zudem nicht nur reich an Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken³, sondern besitzen auch antimikrobielle Eigenschaften⁴. In der Theorie kann die Anwendung von Brennnesseln auf der Kopfhaut also Entzündungen reduzieren, sodass prinzipiell eine günstige Umgebung für ein gesundes Haarwachstum geschaffen wird. Die Anwendung von Brennnesseln gegen Haarausfall ist jedoch ebenfalls nicht wissenschaftlich belegt.

Wer die erwiesenen positiven Effekte der Brennnessel jedoch für sich nutzen möchte, kann sowohl die Samen als auch die Blätter der Pflanze verwenden. Die Samen der Brennnesseln können pur mit zwei Esslöffeln eingenommen oder in die tägliche Nahrungsaufnahme integriert werden (z. B. als Salattopping, im Müsli oder Smoothie). Getrocknete Brennnesselblätter können außerdem auch als Tee getrunken werden.

Minoxidil: wirksame Alternative zu Hausmitteln

In den vorgestellten Hausmitteln gegen Haarausfall stecken Inhaltsstoffe, die insbesondere bei Problemen mit der Kopfhaut positive Eigenschaften aufweisen können. Besonders bei erblich bedingtem Haarausfall kann jedoch keines dieser Hausmittel nachweislich helfen. Dann ist die Anwendung des Wirkstoffs Minoxidil, z. B. enthalten in Minoxidil BIO-H-TIN, die richtige Wahl. Minoxidil unterstützt die Haarfollikel, indem es die Blutgefäße erweitert und die Blut- und Nährstoffversorgung des Haares unterstützt. Zudem werden Zellen, die Keratin produzieren, angeregt und die Wachstumsphase der Haare aktiviert. Besteht der Verdacht, von erblich bedingtem Haarausfall betroffen zu sein, sollte vor einer Behandlung eine dermatologische Praxis aufgesucht werden.

Quellen

¹ K. P. Sampath Kumar et al. (2010): „Aloe vera: A Potential Herb and its Medicinal Importance.“ In: Journal of Chemical and Pharmaceutical Research, 2(1): 21-29. https://www.jocpr.com/articles/aloe-vera–a-potential-herb-and-its-medicinal-importance.pdf [21.02.2022].

² Völker JM, Koch N, Becker M, Klenk A. (2020): „Caffeine and Its Pharmacological Benefits in the Management of Androgenetic Alopecia: A Review.“ In: Skin Pharmacol Physiol. 33 (3): 93-109. doi: 10.1159/000508228. [21.02.2022].

³ Aytaç Güder and Halil Korkmaz (2012): „Evaluation of in-vitro Antioxidant Properties of Hydroalcoholic Solution Extracts Urtica dioica L., Malva neglecta Wallr. and Their Mixture.“ In: Iranian Journal of Pharmaceutical Research. 11(3): 913–923. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3813119/#. [21.02.2022].

⁴ Ilhami Gülçin et al. (2004): „Antioxidant, antimicrobial, antiulcer and analgesic activities of nettle (Urtica dioica L.)“. In: Journal of Ethnopharmacology. Volume 90, Issues 2–3, 205-215. https://doi.org/10.1016/j.jep.2003.09.028. [21.02.2022].