Mutter oder Vater: Wer vererbt den Haarausfall?

Wer vererbt HaarausfallAdobe Stock / andranik123

Jeder Mensch verliert täglich bis zu 100 Haare, die in der Regel wieder nachwachsen. Fallen allerdings ungewöhnlich viele Haare aus, dann handelt es sich hierbei um einen Haarverlust. Der häufigste Grund für Haarausfall ist die Veranlagung und hängt von dem genetischen Material eines Menschen ab. Nicht ohne Grund schauen besonders Männer auf die Köpfe ihrer Väter, um festzustellen, welche Haarpracht sie erwartet. Doch wer vererbt Haarausfall wirklich?

Erblich bedingter Haarausfall: Das X-Chromosom ist schuld

Woher kommen die blauen Augen und von wem ist die Nase? All diese Merkmale werden rezessiv oder dominant vererbt. Das bedeutet, dass die Ausprägung eines Gens sich gegenüber eines anderen durchsetzt. So kann ein Gen, das zum Beispiel über das Y-Chromosom vererbt wird, auch nur bei Männern auftreten, da Frauen über zwei X-Chromosomen verfügen. Informationen auf dem X-Chromosom werden an beide Geschlechter weitergegeben.

Beim männlichen Haarausfall spielt nicht das Y-, sondern das X-Chromosom eine entscheidende Rolle. Und somit hat das mütterliche Erbgut bei der Vererbung der Haarpracht einen größeren Anteil als das des Vaters. Denn über das X-Chromosom kann die Mutter einen Defekt in der Bauanleitung der Androgenen-Rezeptoren vererben, der wiederum für den späteren Haarausfall verantwortlich ist. Überwiegt somit in der Familie mütterlicherseits eine volle Haarpracht, sind die Chancen groß, dass man von erblich bedingtem Haarausfall nicht betroffen sein wird.

Unsplash / Braňo

Was kann man bei erblich bedingtem Haarausfall tun?

Der häufigste Grund für starken Haarverlust ist erblich bedingter Haarausfall. Sind die Gene der Hauptgrund für den Haarausfall, kann dieser zwar nicht verhindert, aber gezielt behandelt werden. Dabei sollten Betroffene sich über die Therapiemöglichkeit im Vorfeld gut informieren und auf bewährte Mittel setzen, wie zum Beispiel auf den Wirkstoff Minoxidil. Minoxidil ist seit 1988 als haarwuchsfördernder Wirkstoff zugelassen und kann bei erblich bedingtem Haarausfall helfen. Direkt auf die Kopfhaut aufgetragen, unterstützt es die Haarfollikel, indem es die Blutgefäße erweitert und die Blut- und Nährstoffversorgung des Haares unterstützt. Zudem werden Zellen, die Keratin (eines der wichtigsten Hauptbestandteile von Haaren) produzieren, angeregt und die Wachstumsphase der Haare aktiviert. Grundsätzlich gilt bei der Behandlung: je früher man handelt, desto besser die Chancen, dem Haarausfall entgegenzuwirken.

Eine erste Einschätzung darüber, ob es sich um erblich bedingten Haarausfall handelt oder ob doch eine andere Ursache hinter dem erhöhten Haarverlust steckt, kann unser Haarausfalltest geben.