Du trägst gerne straffe Zöpfe oder enge Mützen, aber du verlierst auf einmal vermehrt Haare an der Stirn? Das können Anzeichen der sogenannten Traktionsalopezie sein. Dabei handelt es sich um eine Form von Haarausfall, die durch eine starke mechanische Belastung ausgelöst wird. Aber keine Sorge: In den meisten Fällen können sich die Haare wieder erholen, wenn sie zum Beispiel rechtzeitig wieder locker getragen werden.
Ursachen: Das kann den Haarausfall auslösen
Wenn bestimmte Haarbereiche wiederholt einer starken mechanischen Belastung ausgesetzt sind, können die Haare an den betroffenen Stellen ausfallen. Ständiger Druck, Zug oder Reibung lassen die Haarwurzeln verkrümmen. Als Folge werden die Haare dann in dem Bereich dünner und fallen aus.
Das kann eine Traktionsalopezie auslösen:
- Straff gebundene Zöpfe, Dutts, Dreadlocks oder Cornrows.
- Wenn Haarverlängerungen (Extensions) am Haaransatz festgeklebt werden oder auf einzelne Strähnen eine hohe Zugbelastung ausüben.
- Enge Stirnbänder, Mützen oder auch Helme.
- Haarreifen, Haargummis, Haarspangen, die immer an der gleichen Stelle im Haar getragen werden.
- Sehr langes Haar, das durch sein Gewicht an den Haarwurzeln zieht.
Symptome einer Traktionsalopezie: auf diese Anzeichen achten
Wenn man die Symptome einer Traktionsalopezie erkennt und früh handelt, kann ein Fortschreiten des Haarverlusts verhindert werden. Treten folgende Anzeichen auf, ist es also Zeit, die Haare entspannen zu lassen und die Frisur zu ändern. Erste Anzeichen sind meist:
- Die Kopfhaut juckt, schmerzt, sticht oder ist gerötet.
- Es entstehen kleine Beulen auf der Kopfhaut.
- Die Kopfhaut beginnt zu schuppen.
- Kleine Pickel entwickeln sich auf der Kopfhaut.
In der nächsten Phase werden die Symptome dann deutlicher. Sie können aber auch mit den oben genannten zeitgleich auftreten:
- Das Haar wird an bestimmten Stellen dünner.
- Kurze Härchen brechen vermehrt ab.
- Der Haaransatz weicht zurück.
- Kahle Stellen entstehen.
Die Traktionsalopezie lässt sich relativ einfach erkennen, da die Haare genau in den Regionen ausfallen, die besonders belastet sind. Häufig ist das im Bereich der Stirn und der Schläfen. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich bei einer dermatologischen Praxis untersuchen lassen, um andere Arten des Haarausfalls auszuschließen.
Das ist jetzt wichtig: Belastung der Haare vermeiden
Wird die Traktionsalopezie rechtzeitig erkannt, kann sie auch gut behandelt werden. Sind die Haarwurzeln noch nicht zu sehr angegriffen, können die Haare einfach wieder normal nachwachsen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Haare erholen können. Das bedeutet, dass die auslösenden Faktoren gemieden werden müssen. Also die Haare am besten offen tragen, auf Haarreifen, Spangen enge Stirnbänder oder Mützen verzichten. Sind Extensions der Auslöser, sollten diese vom Frisör entfernt werden, zu lange und schwere Haare müssen gekürzt werden. Zusätzlich kann eine Versorgung der Haare mit wichtigen Nährstoffen die Regeneration unterstützen. Wenn die Haare jedoch weiterhin mechanisch gestresst bleiben, kann das die Haarwurzel dauerhaft schädigen, sodass keine Haare mehr nachwachsen. Die kahlen Stellen können außerdem vernarben. Dann kann meist nur noch eine Haartransplantation helfen.