Bedeutung und Auswirkung vom Shedding-Effekt
Wer von erblich bedingtem Haarausfall (androgenetische Alopezie) betroffen ist, findet mit dem haarfördernden Wirkstoff Minoxidil eine effektive Lösung. Zunächst noch voller Hoffnung, stellen einige Anwender und Anwenderinnen jedoch nach einigen Wochen fest, dass noch mehr Haare als üblich ausfallen. Der erste Schock sollte jedoch schnell in Freude umschlagen, denn es handelt sich in der Regel um den sogenannten „Shedding-Effekt“ – ein Zeichen dafür, dass Minoxidil wirkt. Was Minoxidil eigentlich ist und was beim Shedding vor sich geht, klären wir in diesem Beitrag.
Minoxidil bei erblich bedingtem Haarausfall
Der Arzneistoff Minoxidil wirkt bei regelmäßiger Anwendung gegen erblich bedingten Haarausfall. Das Mittel wird als Lösung direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und gelangt von dort bis zu den Haarfollikeln – dem Produktionsort der Haare. Dort entfaltet er seine haarfördernde Wirkung:
- Minoxidil erweitert die Blutgefäße und unterstützt die Nährstoffversorgung des Haares.
- Darüber hinaus aktiviert und verlängert es die Wachstumsphase und verkürzt die Ruhephase der Haarfollikel.
- Durch die Erhöhung der Anzahl an Haarfollikeln, die sich in der Wachstumsphase befinden, wächst das Haar nun kräftiger nach und die Haardichte steigt.
Von Beginn der Anwendung bis zu den ersten sichtbaren Erfolgen, vergehen etwa drei bis fünf Monate. Es ist dabei ganz wichtig, die Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall mit Minoxidil dauerhaft anzuwenden. Denn die haarfördernde Wirkung des Arzneistoffs hält nur dann an, wenn er permanent, also zweimal täglich, auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Wird die Anwendung unterbrochen, setzt sich der Haarausfall fort.
Was ist der Shedding-Effekt?
Etwa zwei bis sechs Wochen nach Beginn der Therapie mit Minoxidil kann es zum sogenannten „Shedding-Effekt“ kommen. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „haaren“. Beim Shedding kommt es also zunächst und temporär zu einem verstärkten Haarverlust, bevor eine Besserung eintritt. Doch das ist kein Grund zur Sorge: Shedding ist ein Zeichen dafür, dass die Behandlung anschlägt!
Dermatologe erklärt: „Shedding ist ein gutes Zeichen!“
Dermatologe und Haar-Experte Dr. med. Gerhard Lutz erklärt: „Viele Patienten sind besorgt, wenn ihnen in der ersten Wochen nach Therapiebeginn vermehrt Haare ausfallen. Das ist in der Situation zunächst ein großer Schock und man tendiert dazu, die Behandlung erstmal abzubrechen. Auch wenn es verständlich ist, dass man bei Haarausfall um jedes Haar bangt, das zusätzlich ausfällt, sollte man die Patienten beruhigen und ihnen erklären: Es ist ein gutes Zeichen! Denn es zeigt, dass die Therapie Neuwachstum anregt.“
Shedding macht Platz für neue Haare
Da der Wirkstoff also zahlreiche Follikel dazu anregt, in eine neue Wachstumsphase einzutreten, fallen die alten und geschwächten Haare beim Shedding aus, um so Platz für neues und stärkeres Haar zu machen. Der Shedding-Effekt hält in der Regel nur etwa zwei bis drei Wochen an und wird in der darauffolgenden Zeit vollkommen kompensiert. Die Therapie sollte daher nicht frühzeitig aufgrund des Sheddings abgebrochen werden! Kommt es jedoch zu Juckreiz, Rötungen, Entzündungen oder Schuppenbildung auf der Kopfhaut, sollte unbedingt Rücksprache mit einem Dermatologen oder einer Dermatologin gehalten werden.
Kurz und knapp: Der Shedding-Effekt im Überblick
- Shedding beginnt 2 bis 6 Wochen nach der Anwendung von Minoxidil.
- Vermehrter Haarausfall hält nur etwa 2 bis 3 Wochen an.
- Bestätigter Indikator dafür, dass die Minoxidil-Behandlung anschlägt.
- Alte, schwache Haare fallen aus, um Platz für neues, starkes Haar zu machen.
- Die Therapie mit Minoxidil sollte nicht frühzeitig abgebrochen werden.
- Bei Nebenwirkungen wie Juckreiz oder Entzündungen sollte der Hautarzt bzw. die Hautärztin aufgesucht werden!