Starker Haarausfall? Das können die Gründe sein

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Ab wann spricht man von starkem Haarausfall?

Bis zu 100 Haaren verliert der Mensch pro Tag – sei es durchs Bürsten, Waschen oder einfach durch den natürlichen Haarzyklus begründet. Das ist ganz normal und nicht besorgniserregend. Starker Haarausfall liegt hingegen vor, wenn weitaus mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen und sich der Haarausfall optisch in Form von kahlen Stellen auf der Kopfhaut bemerkbar macht. Doch wodurch genau kommt es zu starkem Haarausfall und wie kann man diesem entgegenwirken?

Starker Haarausfall durch ein hormonelles Ungleichgewicht

Haare durchlaufen eine Wachstums-, Übergangs- und Ruhephase, die je von unterschiedlicher Dauer sind. Trotzdem kann dieser Haarzyklus durch äußere Faktoren gestört werden, beispielsweise durch hormonelle Schwankungen. Hierbei ist die Balance zwischen dem weiblichen Sexualhormon Östrogen und dem männlichen Sexualhormon Testosteron gestört, sodass der Haarzyklus beeinträchtigt wird. Dadurch kann es früher oder später zu starkem Haarausfall kommen. Besonders Schwangerschaften, Hormonpräparate oder auch die Wechseljahre begünstigen hormonell bedingten Haarverlust. Man spricht dann von diffusem Haarausfall. Diese Form des Haarausfalls äußert sich durch immer dünner werdendes Haar.
Aber nicht nur Hormone, sondern auch Stress, Medikamente, eine Schilddrüsenfehlfunktion oder der Lebensstil beeinträchtigen das Wachstum der Haare und können diffusen Haarausfall auslösen. Eine gesunde, vielfältige Ernährung sowie ein schonender Umgang mit Kopfhaut und Haaren sind Voraussetzungen für ein gesundes Haarwachstum. Andernfalls werden die Haare nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt und nicht richtig durchblutet.

Kreisrunder Haarausfall

Eine weitere, jedoch eher seltene Form des starken Haarausfalls ist der kreisrunde Haarverlust. Forscher gehen hier von einer Fehlreaktion des Immunsystems aus. Die genaue Ursache hinter der Erkrankung ist bisher jedoch nicht geklärt. Haarlose, kreisrunde Stellen charakterisieren die Krankheit und können am ganzen Körper auftreten. In der Regel ist der kreisrunde Haarausfall nur vorübergehend und die Haare wachsen innerhalb eines Jahres von selbst wieder nach. Rückfälle sind allerdings möglich. Ist dies der Fall, wird bei ausgeprägten Formen der Erkrankung eine Therapie mit Kortison eingeleitet.

Die Gene sind schuld: Erblich bedingter Haarausfall

Der häufigste Grund für starken Haarverlust ist erblich bedingter Haarausfall. Grund dafür ist eine Überempfindlichkeit des Hormons DHT (Dihydrotestosteron), welche genetisch weitergegeben wird. Bei dieser Form verkürzt sich die Wachstumsphase der Haare und die Ruhephase verlängert sich, sodass der Haarzyklus immer kürzer wird. Bei Männern erkennt man diese Form an immer größer werdenden Geheimratsecken und/oder an einer lichter werdenden Glatze am Hinterkopf. Bei Frauen äußert sich der Haarausfall dagegen am Scheitelbereich. Durch den immer kahler werdenden Kopf leiden die Betroffenen stark unter der Erkrankung. Bei der Behandlung sollte man sich daher gut informieren und nicht auf Hausmittel setzen, sondern auf Bewährtes, z. B. den Wirkstoff Minoxidil. Minoxidil ist seit 1988 als haarwuchsfördernder Wirkstoff zugelassen und kann wissenschaftlich bestätigt bei erblich bedingtem Haarausfall helfen. Die Haarfollikel, d. h. der Produktionsort von Haaren, werden durch die äußere Anwendung von Minoxidil erreicht, sodass der Wachstumsprozess der Haare aktiv stimuliert wird.

Bei starkem Haarausfall: direkt zum Hautarzt gehen

Schaut man sich den eigenen Schopf und den Haarausfall genauer an, kann man bereits vermuten, welche Form vorliegt. Dennoch ist es wichtig, nicht zu lange zu warten und die Ursache von starkem Haarausfall vom Hautarzt oder der Hautärztin abklären zu lassen. Hautärzte sind hierbei die erste Anlaufstelle und können ggfs. in einer Haarsprechstunde den Haarschopf genauestens analysieren und die richtige Therapie einleiten.